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Vererbe ich meinen Diabetes an meine Kinder?

 

Sie haben Diabetes, und auch einer Ihrer Vorfahren litt daran. Diabetes ist erblich, aber Sie können das Diabetesrisiko für Ihre Kinder reduzieren.

 

Ist jede Form von Diabetes erblich?

Ja, aber der erbliche Faktor (genetische Übertragung) ist abhängig von der Art des Diabetes.
Offenbar ist das Risiko der Vererbung beim Typ-1-Diabetes sehr viel geringer als beim Typ-2-Diabetes.
Typ-2-Diabetes, häufig auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet, ist in Familien am häufigsten.
Man kann sagen, dass 35 % der Menschen, die einen direkten Verwandten (Vater, Mutter, Bruder oder Schwester) mit Typ-2-Diabetes haben, ebenfalls Diabetiker sind.

Wie wird Diabetes übertragen?

Nach dem aktuellen Stand des Wissens wird der Typ-2-Diabetes nicht von einem einzigen Gen übertragen.

Die Übertragung erfolgt durch die Kombination mehrerer Faktoren:

  • die Kombination von mehreren prädisponierenden Genen
  • verbunden mit einer unangemessenen Ernährung
  • und wenig oder keiner körperlichen Aktivität

Bei einer kleinen Anzahl von Patienten mit Typ-2-Diabetes setzt die Erkrankung vor dem 30. Lebensjahr ein. Diese Form der Erkrankung, auch als MODY-Diabetes bezeichnet, wird von einem einzigen defekten Gen übertragen. In diesem Fall ist das Risiko der genetischen Übertragung größer – es liegt bei etwa 50 %.

Ich bin schwanger, werde ich meinen Diabetes an mein Kind weitergeben?

Schwangerschaftsdiabetes erhöht nicht das Risiko der Übertragung von Diabetes auf das ungeborene Baby. Dies trifft in allen Fällen zu: Wenn Sie bereits vor der Schwangerschaft Diabetes haben und wenn der Diabetes erst während der Schwangerschaft auftritt (Gestationsdiabetes).
Allerdings ist es wichtig, den Blutzucker genau zu überwachen und schon vor der Empfängnis (ab dem Absetzen der Verhütung) ein gutes Gleichgewicht zu erzielen. So sinkt das Risiko von Fehlbildungen, es wird ein gutes Gleichgewicht während der Schwangerschaft sichergestellt und Probleme bei der Geburt können vermieden werden. Dies trifft allerdings nicht auf das Risiko der Übertragung eines Diabetes zu, der erst sehr viel später auftritt:

  • nach 40 Jahren bei Typ-2-Diabetes
  • nach etwa 10 Jahren bei Typ-1-Diabetes

Was kann ich tun, um die Risiken zu reduzieren?

Wenn Sie an Typ-2-Diabetes leiden und sich Sorgen um Ihre Kinder machen, sind die ersten Schritte:

Änderung Ihrer eigenen Ernährungsgewohnheiten und Lebensweise; diese Dinge wird Ihr Kind lernen und übernehmen.
Insbesondere müssen Sie eine Gewichtszunahme vermeiden. Das Risiko einer Insulinresistenz und damit eines Diabetes ist bei Menschen mit Übergewicht höher.

Was ist eine ausgewogene Ernährung?

Eine ausgewogene Ernährung besteht aus:

  • gleichmäßiger Verteilung der Mahlzeiten auf den Tag
  • einer korrekten Zusammenstellung der Mahlzeiten
  • einer abwechslungsreichen Ernährung zur Erhaltung der Körperfunktionen

Die Kalorienzufuhr muss an den Verbrauch angepasst und der Körper mit einer ausgewogenen Mischung von Nährstoffen versorgt werden:

  • Kohlenhydrate (einfache und komplexe Zucker)
  • Lipide (Fette)
  • Proteine (tierische oder pflanzliche Aminosäuren)

Größere Schwankungen bei der Ernährung oder ein Ungleichgewicht zwischen körperlicher Aktivität und Nahrungsmenge sind die Ursache für Stoffwechselstörungen.

 

Um das Risiko von Diabetes bei Kindern mit mindestens einem Elternteil mit Typ-2-Diabetes zu reduzieren, müssen in der Familie schnell bestimmte Ernährungsregeln aufgestellt werden: eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität. Wenn das Kind diese guten Gewohnheiten annimmt, wird das Risiko von Diabetes verringert oder verzögert.

 

Stand: September 2011


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Dr. Hannes Meier
 
Dr. med. Hannes Meier
 
Allgemeine Innere Medizin FMH