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Behandlung

Als Diabetiker kenne ich die Risiken für Nervenschädigungen

 

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann im Fall eines schlecht eingestellten Diabetes zu Schädigungen Ihrer Nerven führen. Diese Komplikation des Diabetes bleibt lange unbemerkt und erfordert Wachsamkeit.

 

Die Wahrnehmungen unserer Sinne – Gehör, Geruchssinn, Sehvermögen, Geschmackssinn, Tastsinn – und unserer Organe werden über das Nervensystem zur Auswertung an das Gehirn übermittelt. Es kommt vor, dass der Diabetes dieses System schädigt oder die für die Übertragung zuständigen Nervenfasern vollständig zerstört. Die Information wird dann nicht mehr korrekt an das Gehirn übermittelt.

Welches Risiko für Nervenschädigungen besteht bei Diabetes?

Die Schädigung der Nerven, auch «Neuropathie» genannt, ist die häufigste spezifische Komplikation bei Diabetes. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel (oder Hyperglykämie) ruft Schädigungen der kleinen Blutgefässe und der Nerven hervor. Je länger die Hyperglykämie anhält, desto grösser ist das Risiko, dass sich eine Neuropathie einstellt.

Besteht bei mir das Risiko einer diabetischen Neuropathie?

Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung einer diabetischen Neuropathie:

ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel (mangelndes glykämisches Gleichgewicht)
ein nicht erkannter Typ-2-Diabetes
Tabak- und Alkoholmissbrauch
schlecht funktionierende Nieren
Durchblutungsstörungen in den Beinen

Ihr Arzt hat sie bestimmt über dieses Risiko informiert.

Wie macht sich eine Neuropathie bemerkbar?

Es gibt drei Stadien der Neuropathie.

Das 1. Stadium macht sich durch keinerlei Symptome bemerkbar, da diese Erkrankung lange unbemerkt bleibt.
Im 2. Stadium sind die Symptome von Fall zu Fall unterschiedlich. Sie treten insbesondere nachts auf und zwar als Kribbeln, Taubheitsgefühl oder auch als Schmerzen, Brennen und seltener als Verlust der Muskelkraft und/oder Gleichgewichtsstörungen, Verdauungsbeschwerden, Darm- und Blasenentleerungsstörungen, Erektionsstörungen beim Mann oder auch Herzrhythmusstörungen.
Im 3. Stadium kommt es zu Komplikationen. Beispielsweise an den Füssen: Bei einer Verletzung der Füsse, kann die Empfindungslosigkeit Wundbrand und schlussendlich möglicherweise bis zu einer Amputation zur Folge haben.

Wie beugt man einer diabetischen Neuropathie vor?

Da Sie Diabetiker sind, müssen Sie mindestens einmal im Jahr untersucht werden, um derartige Komplikationen aufzudecken und zu verhindern. 
Diese äusserst gründliche Untersuchung umfasst:

Eine sorgfältige Untersuchung Ihrer Füsse, erste Stufe der Früherkennung, um deren Empfindlichkeit zu überprüfen (allgemeine Empfindlichkeit, Hitze-/Kälteempfindlichkeit, flüchtiges Berühren der Fusssohle und des Spanns mit dem Finger oder einem Stift, Wahrnehmung von Schwingungen). Der Arzt kontrolliert auch deren Temperatur, eine eventuelle Schwellung (Ödem) und überprüft sie auf Verletzungen oder trockene Haut.
Man kann Ihnen andere Untersuchungen verschreiben, um die Reaktionsfähigkeit Ihrer Nerven auf elektrische Stimulation (ein EMG) zur überprüfen.

Welche Behandlungen gibt es?

Wenn sich Ihre Neuropathie im Anfangsstadium befindet (1. Stadium) und Sie noch keine erkennbaren Symptome haben, besteht die Behandlung in erster Linie darin, Ihren Diabetes gut einzustellen und Ihren Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Es ist auch sehr wichtig, Ihre Füsse mit grösster Sorgfalt zu pflegen und zu kontrollieren. Da Ihr Schmerzempfinden eingeschränkt ist, haben Sie nicht nur eine grössere Verletzungsgefahr, sondern auch ein höheres Komplikationsrisiko. Wenn Sie eine Wunde haben, müssen Sie sie desinfizieren, verbinden und umgehend Ihren Arzt aufsuchen. Wundbrand ist eine echte Gefahr für Sie.
Wenn Sie eine Neuropathie im 2. Stadium haben, ist das glykämische Gleichgewicht absolute Priorität. Es können Ihnen zusätzlich Schmerzmittel angeboten werden.
Wenn Sie eine Neuropathie im 3. Stadium haben, geht es darum, neue Schädigungen zu verhindern und vor allen Dingen schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden (Wundbrand, Amputation).
Die beste Behandlung ist Ihre «Aufklärung» und damit gute Kenntnis Ihrer Krankheit.

Der Monofilament-Test wird im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung durchgeführt, um die Empfindlichkeit der Füsse zu beurteilen. Ein kleiner Nylonfaden (7-8 cm lang) wird senkrecht auf gewisse Zonen der Fusssohle gesetzt, um die Empfindlichkeit in diesem Bereich zu testen.


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Dr. Hannes Meier
 
Dr. med. Hannes Meier
 
Allgemeine Innere Medizin FMH