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Praxis Dr. med. Hannes Meier

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Behandlung

Krebs: ich werde mich einer Chemotherapie unterziehen

 

Zur Behandlung Ihrer Krebserkrankung wurde Ihnen eine Chemotherapie vorgeschlagen. Bei dieser Behandlung werden Medikamente eingesetzt, die Krebszellen zerstören oder ihre Vermehrung verhindern können.

 

Wie wirkt die Chemotherapie?

Das Ziel dieser medikamentösen Behandlung besteht darin, gegen alle im Organismus vorhandenen Krebszellen vorzugehen – auch gegen diejenigen, die noch nicht nachweisbar sind.
Damit unterscheidet diese Methode sich von der Chirurgie und der Strahlentherapie, bei denen es sich um lokale Krebsbehandlungen handelt.
Die Chemotherapie blockiert die Teilung von Tumorzellen.
Ausserdem gibt es Medikamente, die gezielt gegen die Wachstumsfaktoren der Tumorzelle und die Regulierungsmechanismen dieser Zelle wirken. Auch diese Medikamente können in der Chemotherapie eingesetzt werden, die dann als «gezielte» oder als Hormontherapie bezeichnet wird.

Wann ist eine Chemotherapie angezeigt?

Vor einem Operationsverfahren: In diesem Fall spricht man von einer neoadjuvanten Chemotherapie. 
Ihr Ziel besteht in einer Verkleinerung des Tumors, wodurch eine spätere Operation erst ermöglicht wird. Sie könnte dann in bestimmten Fällen ein «konservatives» Ziel (Tumorektomie oder Teilresektion der Brust) haben. 
Darüber hinaus ermöglicht sie die Untersuchung der Reaktion des Tumors auf Krebsmedikamente und die Einstellung einer zusätzlichen Chemotherapie nach der Operation.
Nach einem Operationsverfahren: In diesem Fall spricht man von einer adjuvanten Chemotherapie. Ihr Ziel besteht in einer Verminderung der Gefahr von Wiedererkrankungen durch Tumore in entfernten Geweben (Metastasen) und in der Einwirkung auf mögliche persistente Zellen, die nach der Operation nicht nachweisbar sind.
Zur Behandlung von Metastasen: In diesem Fall spricht man von der Chemotherapie gegen Metastasen. Ihr Ziel besteht in der Zerstörung der Krebszellen, die in andere Körperteile verstreut wurden.

Je nach Indikation kann die Chemotherapie allein und/oder mit gezielten Behandlungen eingesetzt werden.

Welche Nebenwirkungen hat die Chemotherapie?

Die Wirkung der in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente oder Chemotherapeutika besteht im Angriff auf die Krebszellen zum Zeitpunkt ihrer Teilung.
Die Chemotherapeutika wirken auch auf gesunde Zellen des Organismus ein, die sich oft teilen und somit erneuern. 
Dies gilt für die Zellen, welche die Kopf- und Körperbehaarung bilden, die blutbildenden Zellen (Knochenmark-Stammzellen) oder auch die Zellen des Verdauungstrakts und die für die Fortpflanzung zuständigen Zellen (Samenzellen, Eizellen) etc.
Dies erklärt die Nebenwirkungen der Chemotherapie: Haarausfall, Abnahme der roten und/oder weissen Blutkörperchen im Blut, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung ... 
Diese Nebenwirkungen treten auf, sind aber nicht systemisch. Es ist ratsam, sich vor Behandlungsbeginn eine Perücke zu besorgen. 
Art, Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen sind für die verschiedenen Chemotherapieprotokolle verschieden.

Wie läuft die Chemotherapie ab?

Ein Chemotherapieprotokoll umfasst im Allgemeinen ein oder mehrere Krebsmedikamente, die üblicherweise durch intravenöse Infusion verabreicht werden. Bestimmte, als «orale» Chemotherapeutika bezeichnete Medikamente werden in Form von Tabletten eingenommen. 
Die Chemotherapie erfordert eine regelmässige Überwachung und erfolgt in Zyklen oder Behandlungen, wobei Behandlungsphasen mit Erholungsphasen (Dauer 1 bis 4 Wochen) abwechseln, damit der Organismus sich erholen kann. Die Therapie muss im Voraus anhand eines Terminkalenders geplant werden, der Ihre Erfordernisse, Wünsche, Bedürfnisse und Vorhaben berücksichtigt. 
Ein Behandlungsplan wird Ihnen von Ihrem Arzt am Ende eines ersten Arztbesuchs ausgehändigt. Möglicherweise händigt er Ihnen auch weitere Dokumente aus oder nennt Ihnen andere nützliche Informationsquellen.

Wie wird meine Behandlung ausgewählt?

Die Wahl der verschiedenen Krebsmittel-Protokolle, ihre Dosen sowie die Anzahl der Zyklen und ihre Dauer hängen von der Krebsart und den aus den klinischen Versuchen gewonnenen Erkenntnissen ab.
Die Protokolle sind international anerkannt.
Möglicherweise wird Ihnen ein Protokoll mit neuartigen Chemotherapeutika im Rahmen einer klinischen Studie vorgeschlagen. Dies stellt für Sie eine Chance dar, von neuen Behandlungen profitieren zu können. Sie sind nicht zur Zustimmung verpflichtet und erhalten Bedenkzeit.
In bestimmten Fällen ist die Anwendung mehrerer Protokolle möglich. Diese werden Ihnen erläutert, und die Wahl der Behandlung wird mit Ihnen zusammen getroffen.
Die Medikamente sind für Ihren speziellen Fall massgeschneidert und können im Verlauf der Chemotherapie in Abhängigkeit von den Kontrolluntersuchungen und der Toleranz geändert werden. 
Die Dauer von Chemotherapien ist sehr verschieden. Eine Behandlung dauert durchschnittlich 6 Monate. In dieser Zeit werden regelmässige Untersuchungen (alle 2 oder 3 Monate) zur Beurteilung ihrer Wirksamkeit durchgeführt. 
In Abhängigkeit vom Verlauf der Krankheit können mehrere Chemotherapieprotokolle vorgeschlagen werden.

Gibt es mehr oder weniger starke Chemotherapien?

Man spricht oft von "milden" oder "starken" Chemotherapien. Es gibt keine mehr oder weniger starke Chemotherapie, sondern dies hängt vom jeweiligen Fall ab. Die Wahl wird vom Pflegeteam unter Berücksichtigung Ihres Falls getroffen. 
Nicht alle Chemotherapeutika wirken bei allen Krebsarten, und die von ihnen möglicherweise verursachten Nebenwirkungen sind nicht proportional zur erwarteten Wirkung.

 

Eine gemeinsame Entscheidung

Ihnen wurde eine Chemotherapie vorgeschlagen: eine für Sie massgeschneiderte Wahl des gesamten interdisziplinären medizinischen Teams.
Bei der endgültigen Entscheidung über Ihre Behandlung werden ausserdem Ihre Meinung und Wünsche berücksichtigt: Es ist eine gemeinsame Entscheidung.
Zögern Sie daher nicht, Ihrem Arzt alle Ihre Fragen zum Thema Chemotherapie zu stellen.

 


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Dr. Hannes Meier
 
Dr. med. Hannes Meier
 
Allgemeine Innere Medizin FMH